
Kinderrechte als Bausteine für Demokratie – Gespräch mit Miriam Zeleke

Anlässlich des Weltkindertages 2025 unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für Demokratie“ hat das Hessische Kindertagespflegebüro (HKTB) ein Interview mit Miriam Zeleke geführt. Sie ist die Hessische Beauftragte für Beteiligung und Förderung von Kindern und Jugendlichen und setzt sich auf vielfältige Weise dafür ein, dass Kinderrechte sichtbar, ernst genommen und im Alltag erfahrbar werden.
Im Interview sprach sie über die Bedeutung der UN-Kinderrechtskonvention, die politische Dimension von Kinderrechten und die Frage, wie diese bereits bei den Kleinsten im Alltag konkret gelebt werden können. Dabei machte sie deutlich, dass Kinderrechte nicht nur Schutzrechte sind, sondern auch eine zentrale Grundlage für frühe Demokratieerfahrungen darstellen.
Zeleke hob hervor, dass Kinderrechte als völkerrechtlicher Vertrag in Deutschland Gesetzesrang haben und damit „[…] so verbindlich [sind] wie die Straßenverkehrsordnung“. Daraus ergeben sich konkrete Verpflichtungen für Politik, Gesellschaft und Fachpraxis. Besonders betonte sie, wie wichtig es ist, Kinderschutz aus den Kinderrechten heraus zu denken und Kinder nicht nur als Schutzbedürftige, sondern als eigenständige Persönlichkeiten mit einer Stimme wahrzunehmen.
Darüber hinaus plädierte sie dafür, Kinderperspektiven stärker in Qualitätsfragen einzubeziehen: Welche Erfahrungen sind für Kinder wirklich bedeutsam, wie erleben sie Alltagssituationen, und was brauchen sie, um sich gesehen, sicher und zugehörig zu fühlen? Hier liege, so Zeleke, großes Potenzial, das System gemeinsam weiterzuentwickeln.
Einen wichtigen Bezug stellte sie dabei zum Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen (BEP) her: Dieser lege einen klaren Schwerpunkt auf Kinderrechte und Partizipation und biete auch für die Kindertagespflege eine verbindliche Grundlage, um Kinder in ihrer Selbstbestimmung und Beteiligung zu stärken. Zeleke betonte, dass der BEP nicht nur ein theoretisches Dokument sei, sondern ein praxisnahes Werkzeug, das Fachkräfte darin unterstützt, Kinderrechte konsequent im Alltag umzusetzen.
Als konkrete Beispiele wurden die Rollen von Kindertagespflegepersonen und Eltern in den Blick genommen: In der Kindertagespflege können bereits Babys und Kleinkinder erleben, dassihre Signale ernst genommen werden – sei es beim Wickeln, Essen oder in kleinen Alltagsentscheidungen. Und auch Familien sind wichtige Lernorte für Demokratie: hier gestalten Eltern Räume, in denen Kinder Beteiligung erfahren und ihre Bedürfnisse geachtet werden.
Das Interview-Video finden Sie auf dem YouTube-Kanal des Landes Hessen.
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